Hitzefakten
Spring in den Schatten.
Sommer, Sonne, Sonnenschein – je wärmer desto besser? Hier findest du grundlegende Informationen über Hitze.
Was sind Hitzetage, Sommertage und Tropennächte?
- Sommertage sind Tage, an denen die maximale Tagestemperatur mindestens 25°C betragen hat.
- Hitzetage sind Tage, an denen die maximale Tagestemperatur mindestens 30°C betragen hat.
- Wüstentage sind Tage, an denen die maximale Tagestemperatur mindestens 35°C betragen hat.
- Tropennächte sind Tage, an denen die minimale Tagestemperatur nicht unter 20°C gefallen ist.
- Eine Hitzeperiode liegt vor, wenn an mindesten 3 aufeinander folgenden Tagen 30°C Tagestemperatur überschritten wird.
Aufgrund des Klimawandels nehmen die Hitzetage und Hitzewellen zu. Sie werden häufiger, werden intensiver und dauern länger.
Quellen: Geosphere Austria (2024), Klimadashboard.at (Zugriff am 19.05.2025)
Hitzetrend in Vorarlberg
Die Temperaturen in Österreich sind – bedingt durch den von uns Menschen verursachten Klimawandel – deutlich angestiegen. Dieser Trend zeigt sich auch in einer markanten Zunahme an Hitzetagen (≥ 30 °C). Die österreichweite Hitzebelastung nach Bezirken ist hier dargestellt. Zwischen den Jahren 1961 und 1990 erlebte beispielsweise Bregenz durchschnittlich drei Hitzetage, im Rekordjahr 2015 waren es 29 Tage mit einer Temperatur von 30°C oder höher. Expertinnen und Experten rechnen ohne globalen Klimaschutz mit einer Verdopplung oder Verdreifachung der Hitzetage bis 2100 in Österreich.
Quellen: Umweltbundesamt (Zugriff am 22.05.2025), Klimadashboard (Zugriff am 21.05.2025)
Welche Auswirkungen haben zu heiße Tage & Nächte auf unseren Körper?
Hitze betrifft alle Menschen. Die Auswirkungen reichen von Einschränkungen des Wohlbefindens bis hin zu Hitzeerkrankungen und Tod. Beispiele für gesundheitliche Auswirkungen sind:
- Einschränkung der Konzentration und Leistungsfähigkeit
- Verschlechterung von bestehenden Erkrankungen (z.B. Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen)
- Höheres Risiko von Frühgeburten
- Höhere psychische Belastung
- Exsikkose, Hitzekollaps, Hitzeerschöpfung, Hitzschlag
Die ersten Hitzewellen im Jahr haben schwerwiegendere Folgen als jene, die später auftreten. Mehr Informationen zu den gesundheitlichen Auswirkungen sind im Nationalen Hitzeschutzplan ab S. 39 zu finden.
Quellen: BMSGPK (2024), Matthies-Wiesler et al. (2023)
Wer ist von Hitze besonders betroffen?
- Schwangere Frauen
- Säuglinge und Kleinkinder
- Ältere Menschen
- Menschen mit chronischen oder psychischen Erkrankungen
- Personen mit Behinderungen
- Alleinlebende Personen
- Personen mit eingeschränkter Mobilität
- Obdachlose Menschen
- Personen in Wohnungen mit mangelndem Hitzeschutz
- Im Freien oder in heißen Innenräumen Arbeitende
- Sportler:innen
Da die Bevölkerung immer älter wird (Stichwort: demografischer Wandel) und der Klimawandel die soziale Ungleichheit verschärft, steigt auch die Anzahl an Personen, die gegenüber Hitze besonders gefährdet sind.
Quellen: BMSGPK (2024), Die Armutskonferenz et al. (2023), Haas et al. (2018),
Wie können besonders betroffene Personen geschützt werden?
Organisationen, die mit besonders betroffenen Menschen arbeiten, brauchen Hitzeaktionspläne (HAP). Dazu zählen beispielsweise Städte/Gemeinden, Hauskrankenpflege, Mobile Hilfsdienste, Sozialorganisationen, Schulen, Kindergärten, der Gesundheitssektor oder auch Unternehmen. Weitere Informationen sind dazu auf Hitzeschutz (HOME) zu finden.
Quelle: WHO (2021)
Wie wirkt sich Hitze auf unsere Gesellschaft aus?
Hitze hat neben den direkten Folgen auf unsere Gesundheit auch weitreichende Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem, die Wirtschaft und uns alle, z.B durch:
- höheren Bedarf an Pflege & medizinischer Versorgung
- Sinkender Arbeitsproduktivität und damit steigenden Kosten
- Anstieg an Unfällen
- Anstieg an Konflikten, Gewalt, Suiziden
- Beeinträchtigung der Wasserqualität
- Gefährdung der Infrastruktur (z.B. Stromversorgung, Wasserversorgung, Transport)
- Verschärfung der sozialen Ungleichheit
Quellen: Matthies-Wiesler et al. (2023), Aigner et al. (2023), Die Armutskonferenz et al. (2023)
Wissenswertes zu Hitzewarnungen
Die GeoSphere Austria erstellt in Österreich Hitzewarnungen. Dafür wird berechnet, wie heiß es sich für Menschen anfühlt – nicht nur, wie warm es laut Thermometer ist. Die Berechnung basiert auf dem sogenannten Klima-Michel-Modell des Deutschen Wetterdienstes. Dieses Modell berücksichtigt Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind und Sonnenstrahlung. So kann man einschätzen, wie stark der sogenannte Klima-Michel (Alter 35 Jahre, Körpergröße 1,75m, Körpergewicht 75kg, Körperoberfläche 1,9m2) die Hitze spürt und wann sie zur Gefahr wird. Die aktuellen Warnungen sind hier zu finden, werden bezirksweise ausgegeben und haben folgende Abstufungen.
Quellen: BMSGPK (2024), Geosphere Austria (Zugriff am 21.05.2025)